Ob Du noch Atmen kannst steht außer Frage, sonst würdest du diesen Satz nicht lesen können. Wie sehr Du Dich mit Deiner inneren Haltung begrenzt, könnte vielleicht eine bessere Frage sein. Oder weshalb praktizierst Du nicht täglich Yoga? Oder weshalb hast Du noch destruktive Gedanken?
Die Geschichte von Shabath
Kannst du die Aussage von Krishnamacharya annehmen? Vielleicht hilft Dir eine kleine Geschichte von einem Menschen, den ich vor einigen Jahren kennenlernen durfte. Shabath – so sein spiritueller Name. Ein knuffiger Mann im mittleren Alter, mit lichtem Haar und einer roten Nase. Immer gut drauf und quicklebendig. Er startete mit Yoga im Krankenhausbett nach einer Bauch-OP mit der Diagnose: austherapiert. Zur Info: dieser Ärzteslang heißt zu deutsch: da kann man nichts mehr machen. Im Krankenhausbett hat Shabath also geatmet, visualisiert, meditiert und auch die ersten Übungen mit Händen, Armen und Füßen gemacht. Als er dann aus dem Krankenhaus raus war, wanderte er just nach Südfrankreich aus und ließ sein Leben hinter sich (die Frau war schon weg, die Kinder groß). In dem Yogacamp lernte ich ihn im Jahr 2017 kennen. Ich erinnere mich noch sehr gern an die Sadhanas morgens ab 5Uhr draußen im dunkeln, wo es immer Salbeitee gab. Shabath trank gern Salbeitee. Ihm ging es sehr gut, seiner Aussage nach die beste Zeit seines Lebens. Zwei Jahre später begegneten wir uns nochmal auf dem Kundalini-Yoga Festival in Frankreich. Eine weitere große Bauch-OP stand bevor. Ich wünschte ihm alles Gute für die OP. Er entgegnete daraufhin: Was soll schon passieren? Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich weiß ja wie das ist, da ich schonmal da war. Und ich erinnerte mich wie er mir zwei Jahre zuvor erzählte, dass er sich bei einer seiner OP’s über seinem Körper schwebend, der mit geöffneter Bauchdecke auf dem OP-Tisch lag, erfuhr. Und es fühlte sich ganz gut an. Einige Woche später ereilte mich die Nachricht, dass Shabath seinen Körper dauerhaft verlassen hat.
Was ist die Moral in der Geschicht?
Nun, was sagt uns die Geschichte? Ich sehe das wie folgt… Man muss nicht 100 Jahre alt werden wie Krishnamacharya. Es geht im Wesentlichen um die innere Haltung. Das Leben so zu nehmen was es gerade anbietet, es dankbar anzunehmen und zu genießen. Auf diesem Weg kann Yoga sehr hilfreich sein. Yoga machen in jeder Lebenslage. Meine Massage für 2024. Machen ist wie wollen, nur krasser.
In diesem Sinne wünsche ich Dir einen guten Übergang ins neue Jahr. Vielleicht lädst Du Yoga in Dein Leben ein. Oder eine positive, annehmende und dankbare innere Haltung. Das reicht vielleicht schon.
Von Herzen, Marcel
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